Karl Nolle, MdL

Singener Wochenblatt - Aus der Region, 28.05.2003

Peniger Bauskandal: Investor ist offenbar aufs Kreuz gelegt worden

Er klagt jetzt vor dem LG Konstanz. So kommt die Wiedervereinigung wieder im Landkreis Konstanz an
 
Bemerkenswert ist . . . dass einer wirklich Ecken und Kanten zeigt: Heribert Kempen aus Gailingen. Seine Geschichte hat eine Menge mit der Wiedervereinigung zu tun, die am Ende eher widerwärtig ist. Sein Fall liegt beim Konstanzer Landgericht, weil er es geschafft hat, die Grenzen des Freistaats Sachen zu durchbrechen. Dort ist der Investor offenbar komplett aufs Kreuz gelegt worden. In Penig wollte er ein Einkaufszentrum bauen. Der Haken daran war nur, dass er keine Zufahrt zum gekauften Gelände hatte. Offenbar wussten das alle staatlichen Stellen - nur er nicht. Das Wegerecht war durch eine Erbengemeinschaft blockiert.

Heribert Kempen, der unter der Entwicklung auch menschlich leidet, hat mehr Glück als andere Investitionsritter in den Neuen Bundesländern. Ihm ist es gelungen, die Zuständigkeit der Gerichte in den Landkreis Konstanz zu holen, denn in Sachsen gab es für ihn nur noch ein Kartell der Ablehnung. Vor der Freiburger Staatsanwältin Winterer sagte der sächsische Landtagsabgeordnete Karl Nolle aus, dass er die Wegerechtsproblematik selbst bei einem Lokaltermin aufgerollt hat. In Plänen wurde da einfach herumgemalt, weil Linien unklar waren. Heribert Kempen klagt auf Schadensersatz in Millionenhöhe. Jetzt kann man sagen, das sei sein Privatproblem. Doch auch hier geht es um den Stil der Politik in diesem unseren Land. Und leider so kommt die Wiedervereinigung wieder im Landkreis Konstanz an.
(Hans Paul Lichtwald)