Karl Nolle, MdL

Agenturen dpa/sn,15:12 Uhr, 10.06.2003

Streit um Fluthilfe: Ministerin Weber erlitt Nervenzusammenbruch

Aufenthaltsort soll nicht bekannt gegeben werden
 
Dresden (dpa/sn) - Die wegen umstrittener Fluthilfen mit Rücktrittsforderungen konfrontierte sächsische Sozialministerin Christine Weber (CDU) hat am Pfingstsonntag einen schweren Nervenzusammenbruch erlitten. Das habe die Familie der Ministerin mitgeteilt, sagte Regierungssprecher Christian Striefler am Dienstag in Dresden. Weber sei in stationärer Behandlung. Nach Auskunft des behandelnden Arztes braucht Weber jetzt Ruhe und fachmedizinische Betreuung. Daher solle ihr Aufenthaltsort nicht bekannt gegeben werden.

Weber war wegen der Beantragung und Bewilligung von Hilfsgeldern nach der Flutkatastrophe im vergangenen August in die Kritik geraten. Ihr Privathaus im Erzgebirge war nicht von der Flut, sondern vom Regen geschädigt worden. Dennoch wurden ihr trotz unklarer Rechtslage insgesamt 17.349 Euro zugesprochen. Besonders

strittig ist ein Nachantrag der Ministerin vom April dieses Jahres. Zu diesem Zeitpunkt stand eindeutig fest, dass Regenwasserschäden nicht aus dem Fluthilfefonds von Bund und Ländern beglichen werden.

Weber zahlte inzwischen, wie angekündigt, bereits angewiesene Gelder zurück, bestätigte die Sächsische Aufbaubank am Dienstag auf Anfrage. Nach Angaben des Sozialministeriums handelt es sich um eine Summe von 10.473 Euro. Mehrere Parteien hatten den Rücktritt beziehungsweise die Entlassung der Ministerin gefordert. Die 54-Jährige hatte das zuletzt am Samstag erneut abgelehnt.
dpa st yysn hr