Karl Nolle, MdL

LVZ/Leipziger Volkszeitung, 26.08.2003

Vorwürfe gegen Vorstand der Sachsen LB

 
Dresden/Leipzig (Eig. Bericht/S. H./sas). Für das Werfen von "Stinkbomben" ist der Dresdner SPD-Abgeordnete Karl Nolle berühmt-berüchtigt. Gestern Morgen nutzte er die feierliche Gründung des Sachsen-Finanzverbandes als Kulisse, um erneut für schlechte Laune zu sorgen. Nolle wirft dem Vorstandsmitglied der Landesbank Sachsen (Sachsen LB), Hans-Jürgen Klumpp, mittels einer Kleinen Anfrage an die Staatsregierung unlauteres Gebaren vor.

Klumpp soll seinen Dienstwagen nebst Fahrer genutzt haben, um eine "Freundin" von Pirna beziehungsweise Dresden zu sich nach Leipzig und zurück chauffieren zu lassen. Ferner soll Klumpp im Dezember dienstlich erworbene Bonusmeilen dafür eingesetzt haben, eine "Freundin" zu einem gemeinsamen Urlaub nach Miami fliegen zu lassen. Und nicht zuletzt soll der Sachsen-LB-Vorstand von Dienstreisen nach Osteuropa, insbesondere Kiew, vor mehreren Zeugen geäußert haben, dass die "Weiber" dort "äußerst willig" seien, wenn man genug Bargeld mitbringe. Nolle zeigte sich empört. Ministerpräsident Georg Milbradt und Finanzminister Horst Metz (beide CDU) seien die Vorfälle seit April bekannt und sie seien gut beraten - falls die Vorwürfe stimmten - sich von Herrn Klumpp zu trennen.

Sachsen-LB-Vorstandschef Michael Weiss ließ die Kritik ins Leere laufen. Die Privatnutzung des Dienstwagens und der Bonusmeilen seien erlaubt und die Äußerungen über die Damen Klumpps Privatsache. Metz gab indes vor, zum ersten Mal von der Angelegenheit gehört zu haben und die Sache zu prüfen.