Karl Nolle, MdL

Leipziger Volkszeitung-Stadtausgabe, 24.03.2004

Morgen Entscheidung über Landesbank-Tochter MDL?

 
Leipzig. Morgen wird es ernst für die Mitteldeutsche Leasing AG (MDL). Am Vormittag treffen bei der MDL-Mutter Landesbank Sachsen (Sachsen LB) die beiden verfeindeten Eigner der Leasing-Gesellschaft aufeinander. Auf der einen Seite die Landesbank, die 51 Prozent der Anteile hält, auf der anderen der Ex-MDL Vorstand Ludwig Hausbacher, dem über seine Tutzinger Firma IIL noch 49 Prozent der Anteile gehören.

Nach dem erzwungenen Abgang Hausbachers Ende März 2003 beharken sich beide Seiten in der Öffentlichkeit und vor Gericht. Gegen Hausbacher ermittelt zudem die Leipziger Staatsanwaltschaft, die ihre Akten Anfang der Woche an die sächsische Antikorruptions-Einheit "Ines" weitergeleitet hat (wir berichteten). Die Auseinandersetzung lähmt das Tagesgeschäft der MDL, Neu-Abschlüsse von Leasing-Verträgen sind zurzeit nicht möglich. Morgen gehen deshalb nacheinander gleich zwei Hauptversammlungen der MDL über die Bühne. In der ersten, einberufen von der IIL, fordert Hausbachers Firma einen Neustart und die Absetzung des amtierenden Vorstands. In der zweiten, einberufen von der Landesbank, soll eben dieser Vorstand ermächtigt werden, auch das Bestands-Geschäft der MDL veräußern zu können. Das bedeutete in letzter Konsequenz für die Leasing-Gesellschaft das Aus. Der Ausgang dieses Showdowns, sagt Sachsen LB-Sprecher Frank Steinmeyer, sei "völlig offen". Lars Radau