Karl Nolle, MdL

BILD Sachsen, 13.11.2004

SachsenLB Krise, 400 Millionen Euro fehlen

...aber SachsenLB-Boß macht erst mal Urlaub
 
Dresden/Leipzig - Abhörskandal, Dienstwagenaffäre und Günstlingswirtschaft haben die SachsenLB in die schwerste Krise seit ihrer Gründung geführt. Um die landeseigene Bank zu retten, sind nach internen Schätzungen 400 Millionen Euro nötig. Bis zum 10. Dezember soll dem Verwaltungsrat ein Überlebenskonzept vorgelegt werden.

Harte Zeiten, die den Boß allerdings unbeeindruckt lassen. Vorstandschef Michael Weiß verabschiedete sich mitten in der Krise in den Urlaub. Vier Wochen Neuseeland. Weiß macht sich schöne Tage mit seiner Lebensgefährtin Andrea Braun, die unmittelbar in den Filz verstrickt sein soll. Die Dame hatte unter Weiß einen kometenhaften Aufstieg hingelegt: von der Sekretärin zur Personalchefin der Sachsen LB und später sogar auf den Chefsessel der Konzerntochter Mitteldeutsche Leasing AG. Sie soll auch maßgeblich daran beteiligt gewesen sein, daß bei der Sachsen LB unliebsame Mitarbeiter von einer Detektei bespitzelt wurden.

Im Moment ist unklar, ob die Sachsen LB auf frisches Geld vom Land und von den Sparkassen hoffen kann oder mit anderen öffentlich-rechtlichen Instituten fusionieren muß. Aus dem Finanzministerium gab es gestern dazu noch keine Stellungnahme.
von Jackie Richard