Karl Nolle, MdL

Agenturen ddp-lsc, 17 01 Uhr, 25.02.2005

Sachsen LB steht Klage ins Haus

 
Leipzig/Tutzing (ddp-lsc). Der Kontrahent der Landesbank Sachsen (Sachsen LB), die Industrie- und Immobilien Leasing GmbH (IIL), will das Bankhaus vor Gericht verklagen. «Voraussichtlich in der nächsten Woche wird die Klage beim Landgericht eingereicht», sagte IIL-Sprecher Andreas Waldow am Donnerstag in Tutzing auf ddp-Anfrage. Gleichzeitig wies er Vorwürfe der Sachen LB zurück, bei der Klage-Androhung handele es sich um eine «Luftnummer» und den Versuch der Öffentlichkeitsbeeinflussung. IIL und Sachsen LB streiten seit Monaten um den Wert der 49-Prozent-Beteiligung der Tutzinger Firma an der gemeinsamen Tochter Mitteldeutsche Leasing AG (MDL).

Der geforderte Schadenersatz von 140,5 Millionen Euro sei «ganz akkurat gerechnet», sagte Waldow. Die Formulierung der Klage habe einige Wochen Zeit gebraucht, weil man bei der IIL eine Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses des Landtages habe abwarten wollen. Grundlage für die geforderte Summe von 140,5 Millionen Euro sei die testierte Bilanz des Jahres 2002 der MDL, sagte Waldow. Anschließend war IIL-Chef Ludwig Hausbacher aus der MDL ausgeschieden. Im Gegensatz zur Sachsen LB gehe sein Unternehmen davon aus, dass die MDL sehr wohl noch werthaltig ist und kein reines Verlustgeschäft. Die Sachsen LB hatte zuvor die Klageandrohung der IIL als politische Drohung dargestellt, hinter der keine belastbaren betriebswirtschaftlichen Zahlen stünden.

Die Sachsen LB kommt seit Monaten unter anderem wegen angeblicher Vetternwirtschaft und des Streits mit der IIL nicht aus den Schlagzeilen. Zudem muss die Bank damit rechnen, dass ihr Geschäftsgebaren von einen Untersuchungsausschuss des Landtages durchleuchtet wird.

ddp/lmh/kfr
241701 Feb 05