Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 08.03.2005

Hoof rückt an Spitze der Sachsen-Finanzgruppe

 
Leipzig. Nach dem Rücktritt von Landesbank-Chef Michael Weiss wurden auch die personellen Weichen in der Sachsen-Finanzgruppe (SFG) neu gestellt, wo Weiss ebenfalls an derSpitze stand. Sein Nachfolger wird Joachim Hoof. Der 47-Jährige wurde gestern von der Anteilseignerversammlung einstimmig mit sofortiger Wirkung zum neuen Vorstandsvorsitzenden der SFG bestellt.

Hoof ist gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Ostsächsischen Sparkasse Dresden und deren designierter Vorstandsvorsitzender. Zudem gehörte er bislang bereits dem SFG-Vorstand an. Dort vertreten sind außerdem der Hauptgeschäftsführer des Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes (OSGV), Claus Friedrich Holtmann, sowie Herbert Süß, derzeit noch Chef der OstsächsischenSparkasse. Die Namen von Hoof und Holtmann kursierten auch schon im Zusammenhang mit derSuche nach einem neuen Landesbank-Chef. Der derzeit dort amtierende Nachfolger vonWeiss, Hans-Jürgen Klumpp (57), soll die Interessen der Landesbank in den Gremien der SFG künftig beratend vertreten.

Die Anteilseigner der Sachsen-Finanzgruppe beschlossen gestern, das eingeleitete Maßnahmepaket zur Unterstützung der Landesbank fortzuführen. Darin ist unter anderem vorgesehen, dass die Sparkassen der Sachsen LB Finanzmittel zur Verfügung stellen. Die SFG hält 82 Prozent an der Landesbank. Über das endgültige Maßnahmepaket soll am 23. März 2005 entschieden werden.

Nach dem Rücktritt von Weiss wurde spekuliert, ob die Sparkassen den Kurs weiterhin unterstützen. Der Landesbank-Chef hatte seinen Posten räumen müssen, nachdem Vorwürfe der Urkundenfälschung bekannt geworden waren. Dabei geht es um die Rückdatierung von Meldungen über Beteiligungen an der Banktochter Mitteldeutsche Leasing AG (MDL). Um die MDL wird seit Monaten mit dem zweiten Gesellschafter, der Industrie- und Immobilien-Leasing (IIL), erbittert gestritten. Chefin der MDL ist bislang die Lebensgefährtin von Weiss, Andrea Braun. Nach Informationen dieser Zeitung soll es aber auch hier personell bald eine neue Lösung geben.
sas