Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 08.04.2005

NPD-Zentrale zieht in Dresdner Lockwitzgrund

 
Dresden. Die Landesgeschäftsstelle der rechtsextremistischen NPD wird in wenigen Wochen von Leipzig nach Dresden verlegt. Das bestätigte Parteisprecher Matthias Paul. Die Partei habe am Stadtrand ein Haus gemietet, das voraussichtlich Ende April bezugsfertig sei. Paul dementierte, mit dem Wechsel nach Dresden würden maßgebliche sächsische NPD-Gründer in Westsachsen entmachtet. Die Arbeit solle nur „professionalisiert“ werden.

Der Umzug der Parteizentrale in die Nähe des neuen Führungszentrums um Vize-Landeschef Holger Apfel im Landtag war angeblich auf dem Landesparteitag beschlossen worden. Dort hatte der NPD-Mitbegründer in Sachsen Jürgen Schön die Geschäftsführung der Partei an den Sebnitzer Arzt Johannes Müller verloren. In einigen Kreisverbänden war das als weiterer Schritt gesehen worden, die sächsischen Parteigründer vom Management im größten NPD-Landesverband abzukoppeln. Schön, noch Schatzmeister und einer der Stellvertreter des Landesvorsitzenden Winfried Petzold, wollte sich zu dem Vorgang nicht äußern. Landesgeschäftsführer Johannes Müller erklärte, dass es vorteilhafter sei, wenn sich die Geschäftsstelle in der Landeshauptstadt befinde, wo die Partei vor allem tätig sei.

In dem Haus im Lockwitzgrund sollen auch die Geschäftsstellen des NPD-Kreisverbandes Dresden und der Nachwuchsorganisation JN einziehen, ebenso das Wahlkreisbüro des NPD-Abgeordneten Holger Apfel.

Auf Nachfrage fiel weder Paul noch Müller die genaue Anschrift der neuen Zentrale ein. Noch haben beide ja einige Tage Zeit, um sich die Adresse ihres künftigen Arbeitsplatzes einzuprägen. (SZ/ts)