Karl Nolle, MdL
Sächsische Zeitung, 06.11.2000
Konsequenz der PDS
Kampfansage der PDS - NEIN zu Nolle
DRESDEN. Die PDS hat aus der geplanten OB-Kandidatur des SPD-Landtagsabgeordneten Karl Nolle ihre Konsequenzen gezogen. Das Gesprächsangebot über einen unabhängigen Bewerber, das sie den Sozialdemokraten macht, darf als Kampfansage gedeutet werden. Denn es ist nicht wahrscheinlich, dass Wolfgang Berghofer doch noch als parteiloser Kandidat aller linken Parteien antreten wird. Das hätte die SPD mittragen müssen. Sie hat aber mit Nolle einen eigenen Mann an die Startrampe geschoben. Seine Vorbereitungen auf die Kandidatur sind so weit fortgeschritten, dass die SPD ihn nicht zurückziehen kann, ohne sich zu blamieren. Das weiß die PDS. Mit ihrem Angebot macht sie vor allem deutlich, dass nicht sie den Konsens über einen gemeinsamen Kandidaten gekündigt hat. Und wenn sie Christine Ostrowski ins Rennen schickt, könnte es eng werden für die SPD. Bekommt Nolle weniger Stimmen als sie, wäre das für die Kanzlerpartei in Dresden ein herber Rückschlag.
(Markus Lesch)