Karl Nolle, MdL
Agenturen dpa, 18:50 Uhr, 09.06.2005
Zeitung: Anteilseigner stellen Sachsen-Finanzgruppe in Frage
Leipzig (dpa/sn) – Im Ringen um Hilfen für die krisengeschüttelte Sachsen LB (Leipzig) haben die Anteilseigner nach einem Bericht der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „Die Welt“ (Freitag) auch die Existenz der Sachsen-Finanzgruppe (SFG) in Frage gestellt. „Im Falle des Misserfolgs ist die SFG insgesamt in Frage zu stellen“, zitiert die Welt aus vertraulichen Papieren der Anteilseignerversammlung. Das sächsische Verbundmodell sei theoretisch gut, werde aber praktisch nicht mit Leben erfüllt. Hingegen hieß es dazu bei der SFG, dies entspreche nicht mehr dem aktuellen Sachstand. Die Anteilseigner seien in ihren Überlegungen viel weiter, sagte SFG-Sprecher Frank Weider der dpa. Die SFG hält 82 Prozent der Anteile an der Sachsen LB.
Nach Informationen der Zeitung hat die Rating Agentur Standard & Poors der Sachsen LB bereits bescheinigt, dass das Maßnahmepaket nach dem Wegfall der Gewährträgerhaftung nicht für ein überlebensfähiges Rating im A-Bereich ausreicht. Standard & Poors habe das Fehlen konkreter Maßnahmen zur Steigerung von Kosten- und Ertragssynergien zwischen Landesbank und Sparkassen moniert, berichtet „Die Welt“.
Als Voraussetzungen für ein A-Rating wird eine Kapitalerhöhung durch die Anteilseigner statt einer Anleihe verlangt, zudem ein Liquiditätsausgleich sowie die Überprüfung des Geschäftsmodells. Als Alternativen werden für die Sachsen LB ein Anlehnungsmodell an eine andere Landesbank, ein Verkauf und sogar die Abwicklung genannt. Die Anteilseignerversammlung der SFG will am
20. Juni über die Kapitalerhöhung, Kooperationen und das Geschäftsmodell der Sachsen LB beraten. (Der Bericht lag dpa in redaktioneller Fassung vor)
dpa gk yysn ba
091850 Jun 05