Karl Nolle, MdL
DNN/LVZ, 02.07.2005
SPD: Kündigung von Schulleitern überzogen
Dresden. In der Debatte um die Strafversetzung zweier Schulleiter aus Lohmen äußert sich jetzt erstmals ein Spitzenpolitiker der CDU/SPD-Koalition. Der Fraktionschef der Sozialdemokraten im Landtag, Cornelius Weiss, ergriff gestern deutlich Partei für die betroffenen Pädagogen.
Das Dresdner Regionalschulamt hatte der Leiterin der Lohmener Grundschule und dem Leiter der Mittelschule eine außerordentliche Änderungskündigung ausgesprochen, weil sie sich in der Unterrichtszeit an einer Protestaktion gegen Schulschließungen beteiligt hatten.
Weiss zeigte gestern Verständnis für das "hochemotionale Verhalten" der Schulleiter angesichts der drohenden Schulschließung. Dabei sei es wohl auch zu einer gewissen Pflichtverletzung gekommen. Dies könnte gegebenenfalls eine Abmahnung nach sich ziehen. "Die Entscheidung des Regionalschulamtes ist aber überzogen, bürokratisch und reichlich unüberlegt", erklärte Weiss.
"Wir brauchen in Sachsen mündige Direktoren." Niemand dürfe für seine Meinung diszipliniert werden. Er würde dem Regionalschulamt dringend empfehlen, die Entscheidung zu überdenken. Die Behörde müsse prüfen, "ob es richtig ist, mit dieser Keule" vorzugehen. Weiss kündigte an, dass die SPD über die zuständigen Gremien das Gespräch mit dem von Steffen Flath (CDU) geführten Kultusministerium suchen will.
Ingolf Pleil