Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 11.07.2005

Generationswechsel

Kommentar von Jürgen Kochinke
 
Leipzig war für die SPD stets eine sichere Bank. Nirgendwo sonst fuhren die Sozialdemokraten so gute Ergebnisse ein, an keiner anderen Stelle konnten sie der CDU so sehr Paroli bieten. Entsprechend stellte die Leipziger Fraktion auch intern jahrelang das Führungspersonal. Das hat sich geändert. Nach dem Machtwechsel Krehl-Jurk folgt jetzt der zweite Schritt: Weißgerber, der alte SPD-Strippenzieher, hat keine Mehrheit mehr - und tritt zähneknirschend ab ins zweite Glied.

Dabei geht es nur auf den ersten Blick ums Regionale, um Leipzig, das SPD-intern an Boden verliert. Es geht vielmehr um einen Generationswechsel samt politischer Neujustierung. Stehen Krehl wie Weißgerber für eine klar konservative Linie, so setzt Jurk andere Akzente. Auch wenn es in der Koalition mit der CDU kaum einer merkt - unter ihm wandert die Sachsen-SPD moderat nach links. Nicht erst seit Chemnitz. Jetzt aber erst recht.