Karl Nolle, MdL
Sächsische Zeitung, 14.07.2005
„Ich habe niemanden ein Angebot über 35 Millionen Euro gemacht“
Finanzminister Horst Metz wirft seinen Gegnern Falschaussagen vor.
Sie räumen das Gespräch ein, in dem es um die Zahlung der 35 Millionen Euro ging?
Herr Waldow ist während einer Veranstaltung gegen 2 Uhr früh auf mich zugekommen und hat um ein Gespräch gebeten. Das dauerte anderthalb Stunden. Und ich habe dafür extra einen Bekannten als Zeugen mit dazugebeten.
Warum den Zeugen?
Damit mir eben später niemand das Wort im Mund umdrehen kann.
Sie haben Herrn Waldow also kein Angebot über 35 Millionen Euro gemacht?
Ich habe in jedem Moment des Gesprächs deutlich gemacht, dass ich niemals Verhandlungen über eine solche Summe führen werde, sondern dass die Höhe einer eventuellen Zahlung ausschließlich von den Gutachten unabhängiger Prüfer abhängt. Waldow erinnert sich dagegen an Ihre entsprechende Offerte.
Es gab von mir keine einzige Zahl, ab der man sich vermeintlich einig werden konnte, sondern stets den Hinweis auf die Gutachter, die den umstrittenen Wert der Unternehmensanteile später ja auf nur rund 2,6 Millionen Euro taxierten. Was Herr Waldow sagt, ist falsch.
Also eine Lüge?
Es ist falsch.
Wann werden Sie uns den Zeugen für ihre Version benennen?
Dann, wenn es an der Zeit ist.
Warum haben Sie mit Ihrer Version bis heute gewartet?
Mir liegt bisher kein Protokoll des Untersuchungsausschusses vor. Ich kenne die Darstellung der anderen Seite noch nicht.
Ist Rücktritt ein Thema für Sie?
Es gibt keinen Grund, auf irgendeine Art klein beizugeben. Den Herren Waldow und Hausbacher geht es doch nur um Geld. Und in diesem Gefecht ist ihnen offenbar jedes Mittel recht.
Gespräch: Gunnar Saft