Karl Nolle, MdL

Freie Presse Chemnitz, 15.07.2005

Ausschuss macht Druck auf Finanzminister

Metz soll kurzfristig aussagen - Zeuge präsentiert eidesstattliche Versicherung - CDU vor Zerreißprobe
 
Dresden. Finanzminister Horst Metz (CDU) wird noch in der Sommerpause des sächsischen Landtags vor den Sachsen-LB-Untersuchungsausschuss zitiert. Damit spitzt sich die Affäre um ein angebliches Vergleichsangebot über 35 Millionen Euro weiter zu. Metz soll nach Aussage von Unternehmer Ludwig Hausbacher und seinem Sprecher Andreas Waldow auf diese Weise versucht haben, den Streit um Hausbachers Anteile an der Mitteldeutschen Leasing AG, einer Tochterfirma der sächsischen Landesbank, zu beenden. Metz bestreitet, am Rande des Landespresseballes eine Offerte gemacht zu haben.

Im Landtag präsentierte er gestern eine eidesstattliche Versicherung des Anwaltes Georg Schildge, der dem Gespräch beigewohnt hatte. Die Opposition fühlt sich von Metz getäuscht, weil der Finanzminister den Wert der Hausbacher-Anteile erst noch durch ein Gutachten des Rechnungshofes ermitteln lassen wollte. Im Ausschuss sollen auch Schildge, Waldow und Hausbacher-Anwalt Fischer vernommen werden. Beobachter fürchten eine Zerreißprobe der CDU mit ihrem, Übervater" Kurt Biedenkopf. Biedenkopf und sein Schwiegersohn Waldow hatten Metz und Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) schwer belastet.
von Hubert Kemper