Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 27.08.2005

Dresden ist eindeutiger Spitzenreiter

 
Dresden/Leipzig. Hochtechnologie gilt als Wirtschaftsmotor. Wer in innovative Projekte investiert, kann in Zukunft mit guten Marktchancen rechnen - und erhält dafür Geld vom Land. Doch bei der Förderquote gibt es eklatante Unterschiede, regelmäßig schneidet die Region Leipzig am schlechtesten ab. Das gilt für den Regierungsbezirk, wie vor Wochen bekannt wurde, und es gilt auch für die Stadt selbst. So auch vergangenes Jahr: Im Rennen der drei sächsischen Metropolen um die Fördermillionen lag die Messestadt hinten. Das geht aus einer Antwort von Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) auf eine Anfrage des Abgeordneten Heiko Hilker (Linkspartei) hervor.

Insgesamt reichte der Freistaat im Jahr 2004 83 Millionen Euro für die Technologieförderung aus. Davon flossen lediglich 7,1 Millionen nach Leipzig (8,6 Prozent), gefördert wurden 82 innovative Projekte. An zweiter Stelle rangierte die Stadt Chemnitz mit 114 Projekten und einer Gesamtförderung von rund 10 Millionen Euro (12 Prozent). Eindeutiger Spitzenreiter aber war Dresden. Nahezu jeder zweite Euro floss in die Landeshauptstadt, womit insgesamt 268 Projekte gefördert wurden. Konkret waren es 40,8 Millionen, das entspricht einer Quote von 49,2 Prozent.

Schlusslicht bei der Hightech-Förderung im vergangenen Jahr war Hoyerswerda. In der Stadt wurden gerade mal drei innovative Projekte gefördert, es flossen lediglich 154.000 Euro (0,17 Prozent). Doch auch in Annaberg, dem Weißeritzkreis sowie dem Leipziger Land sah die Lage kaum besser aus. Die drei Kreise erzielten mit insgesamt 154.000, 177.000 sowie 190.000 Euro Förderquoten zwischen 0,19 und 0,23 Prozent. Etwas besser war die Situation in Meißen, Freiberg, Kamenz oder Zwickau. Die vier Städte erhielten immerhin noch Förderungen für Hightech-Projekte zwischen 5,1 und 1,2 Millionen Euro.

Für Leipzig setzt sich damit der Negativtrend der vergangenen Jahre fort. Von 1997 bis 2001 lag der Schnitt der Technologieförderung im gesamten Regierungsbezirk bei rund neun Prozent. Von den bewilligten 458 Millionen Euro flossen in dem Zeitraum 41,8 Millionen Richtung Messestadt. Und auch schon damals ging der Löwenanteil mit 275 Millionen (60 Prozent) Richtung Dresden. Chemnitz rangierte mit 141 Millionen (rund 31 Prozent) im Mittelfeld. 2003 erhielt Leipzig gar nur 4,1 Millionen, bei insgesamt 117,7 Millionen waren das 3,5 Prozent.
Jürgen Kochinke