Karl Nolle, MdL

Agenturen ddp-lsc, 13.15 Uhr, 06.10.2005

Nolle hofft auf «Ende der Vetternwirtschaft» bei Sachsen LB

 
Dresden (ddp-lsc). Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Karl Nolle, begrüßt die geplante Anteilsübernahme der WestLB bei der Landesbank Sachsen. Er hoffe nun darauf, dass die Entwicklung der Sachsen LB positiver verlaufe als in den vergangenen Jahren, sagte Nolle der Nachrichtenagentur ddp am Donnerstag in Dresden. WestLB-Vorstandschef Thomas Fischer sei bekannt dafür, dass er das unterste nach oben kehre. Das sei genau das richtige für die Landesbank, damit deren «Vettern- und Mätressenwirtschaft und die jahrelange Vernebelungstaktik endlich ein Ende haben».

Mit der WestLB steige ein Partner ein, der wirtschaftliche Interessen habe und keine politischen. Er gehe davon aus, dass die Düsseldorfer Landesbank für Transparenz sorgen werde. Auch wenn sie nur einen Anteil von 25,1 Prozent halten sollte, wäre ihr Einfluss doch wesentlich höher. «Schließlich steigt ein Riese bei einem Zwerg ein und nicht umgekehrt», betonte Nolle.

Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat die WestLB mit Sachsen LB und Sachsen-Finanzgruppe eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, in der eine mögliche Beteiligung der Düsseldorfer von mindestens 25,1 Prozent an der sächsischen Landesbank im nächsten Jahr ausdrücklich vorgesehen ist.

Nolle gehört zu den schärfsten Kritikern der einstigen Führungsspitze der Sachsen LB, die inzwischen ihre Posten räumen musste. Die Bank hat mit einem Imageproblem zu kämpfen, seitdem sie seit etwa anderthalb Jahren unter anderem wegen Bespitzelungs- und Fälschungsvorwürfen in der Schusslinie steht. Im Landtag wurde ein Untersuchungsausschuss gebildet, um Klarheit in die Affären zu bringen. Nolle ist Mitglied des Ausschusses, das für kommenden Montag das Aufsichtsratsmitglied der Landesbanktochter Mitteldeutsche Leasing AG (MDL), Jürgen Geißinger, in den Zeugenstand geladen hat.

(folgt zweite Zusammenfassung bis 16.00 Uhr)

ddp/tmo/kfr
061315 Okt 05