Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 15.12.2005

Bank-Affäre: Abschied von teuren Chefs?

Leipzig. Die Landesbank lässt prüfen, wie sie sich schneller von weiteren Vorständen trennen kann.
 
Die beiden Anfang des Jahres beurlaubten Vorstände der Landesbank, Rainer Fuchs und Michael Weiss, könnten schon bald gezwungen sein, den Gürtel finanziell etwas enger zu schnallen.

Mitglieder des Verwaltungsrats drängen nach SZ-Informationen jetzt darauf, die bis 2007 beziehungsweise 2008 laufenden Verträge von Weiss und Fuchs früher aufzulösen. Beide erhalten bis dahin satte Vorstandsbezüge bis hin zum Recht auf Nutzung eines Dienstwagens. Ermutigt durch den schnellen, kurzen Prozess mit Ex-Vorstand Hans-Jürgen Klumpp, der im Untersuchungsausschuss des Landtags der Indiskretion und Illoyalität gegenüber den eigenen Vorstandskollegen überführt wurde und binnen weniger Tage ohne Abfindung gehen musste, suchen Juristen nun nach SZ-Informationen bereits nach einem Ansatzpunkt für die Fälle Weiss und Fuchs. Eine Möglichkeit, sich von den teuren „Spaziergängen“ vorzeitig zu trennen, soll ein Gutachten aus dem Frühjahr sein, das die Bank streng unter Verschluss hält,. Es soll jedoch mehr als deutliche Hinweise auf mögliche Management-Fehler der Vorstände enthalten.

Der Sprecher der Landesbank wollte sich auf SZ-Anfrage nicht äußern und verwies an den Verwaltungsrat. Der Vorsitzende des Gremiums, Finanzminister Horst Metz (CDU), war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Von Annette Binninger