Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 13.12.2005

Finanzgruppe kauft Landesbank-Anteile Krakow in Vorstand der SFG gewählt

 
Leipzig (sas). Die Landesbank Sachsen (Sachsen LB) bekommt eine neue Eigentümerstruktur. Die Sachsen-Finanzgruppe (SFG) erwirbt die bislang vom Beteiligungsverband sächsischer Sparkassen gehaltenen Anteile in Höhe von 17 Prozent. Das beschlossen die Anteilseigner der SFG in ihrer gestrigen Sitzung.

Die Transaktion soll zum 1. Januar 2006 wirksam werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Mit der Übertragung der Anteile scheidet der Beteiligungsverband aus dem Eigentümerkreis der Landesbank aus. Gleichzeitig tritt die direkte Kapitalerhöhung durch den Freistaat Sachsen an der Sachsen LB über 300 Millionen Euro in Kraft. Nach Abschluss beider Transaktionen wird die SFG 63 Prozent und der Freistaat Sachsen 37 Prozent der Anteile an der Sachsen LB halten.

"Mit dem Erwerb der Anteile schaffen wir transparente Eigentümerstrukturen in der Sachsen LB. Dies sorgt für klare und kurze Entscheidungswege in allen wichtigen Zukunftsfragen für die Landesbank", sagte Joachim Hoof, Vorstandsvorsitzender der SFG. Insgesamt zog er eine positive Bilanz für die Gruppe. "Wir haben erste wichtige Reformziele erreicht, die Sachsen LB stabilisiert und den Verbund mit den Sparkassen ausgebaut." Dieser Reformkurs solle fortgesetzt werden.

Die SFG hatte im Juni ein Paket zur Stärkung der Gruppe und damit auch zur Neuausrichtung der Landesbank beschlossen. Dazu gehört die direkte Kapitaleinlage des Freistaates bei der Sachsen LB, mit der die Position der Bank nach dem Wegfall der Staatsgarantien gestärkt werden soll.

Die Sachsen-Finanzgruppe fungiert als Träger und Holding-Dach für die Landesbank und bislang acht sächsische Sparkassen. Dem Beteiligungsverband gehören die acht Sparkassen des Freistaates an, die nicht Mitglied der SFG sind. Es sei jedoch vereinbart worden, dass diese Institute auf der Grundlage noch abzuschließender Kooperationsvereinbarungen auch künftig eng mit der Landesbank zusammenarbeiten werden, teilte Hoof weiter mit.

Auch im Personalgerangel der Gruppe wurde eine Lösung gefunden. Leipzigs Sparkassenchef Peter Krakow (63) wurde neben Hoof, Herbert Süß und Claus Friedrich Holtmann mit Wirkung zum 1. Januar 2006 zum neuen Vorstandsmitglied der SFG bestellt. Um die Besetzung war im Frühjahr ein Streit entbrannt, da einige kleinere Sparkassen die Vormachtstellung der großen Städte befürchteten.

Dieses Problem scheint nun durch den Wechsel von Wolfgang Tiefensee aus dem Amt des Leipziger Oberbürgermeisters zum Bundesverkehrsminister gelöst. Durch sein Ausscheiden endet automatisch auch Tiefensees Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender der SFG-Anteilseignerversammlung. Diese Position übernimmt nun Volker Uhlig (56), Landrat des Landkreises Freiberg. In seinem Amt als Vorsitzender der SFG wurde Sachsens Finanzminister Horst Metz (CDU) wiedergewählt.