Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 13.02.2006

Nazi-Demo in Dresden aufgehalten

 
Dresden. 1 300 Polizisten haben am Sonnabend Ausschreitungen von Rechts- und Linksextremisten in Dresden verhindert. Grund der Proteste war ein so genannter Trauermarsch der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen (JLO) anlässlich des heutigen Jahrestags der Zerstörung der Stadt. Rund 4 200 Rechtsextreme nahmen laut Polizei teil, darunter NPD-Landtagsabgeordnete und Parteichef Udo Voigt.

Später verhinderten rund 1 000 Dresdner, angeführt von Landtagsabgeordneten verschiedener Parteien, dass die Rechtsextremen über die Augustusbrücke ziehen konnten. Auch rund 700 Anhänger der links-autonomen Szene protestierten gegen die Nazis. Die Polizei hielt die Gruppen erfolgreich auf Distanz, es gab nur vereinzelt Störungen. Auch wenn die Proteste friedlich blieben, so waren Autofahrer auf eine Geduldsprobe gestellt: In der Innenstadt kam es bis zum Abend zu erheblichen Staus.

Ein breites Bündnis der Parteien, der Kirchen und vieler Initiativen feierte unterdessen die Demokratie. Die Organisatoren, die bewusst keine Gegendemonstration veranstaltet hatten, zählten mehr als 5 000 Besucher. (lex)