Karl Nolle, MdL

DIE WELT, 22.03.2006

Sachsen LB erleidet heftigen Gewinneinbruch

 
Leipzig - Die Sachsen LB hat beim Gewinn vor Steuern einen kräftigen Einbruch erlitten. Das Vorsteuerergebnis des Konzerns rutschte 2005 im Jahresvergleich um 70 Prozent auf 18,1 Mio. Euro. Vorstandschef Herbert Süß begründete den Gewinneinbruch in Leipzig mit der bislang höchsten Risikovorsorge, Neubewertungen und Abschreibungen auf Altgeschäfte. "Wir sichern damit überwiegend Engagements aus einer Zeit, da alle noch mit blühenden Landschaften im Osten rechneten", sagte Süß. "Der Jahresabschluß 2005 ist von einem hohen Vorsorgegedanken geprägt", sagte Süß. "Erklärtes Ziel ist es, künftige Abschlüsse nicht mehr mit Altrisiken zu belasten."

Mit konsequenter Neuausrichtung und Konzentration auf profitable Geschäftsfelder solle die Marktposition gesichert werden, sagte der Bankchef. Basis sei der enge Verbund mit den sächsischen Sparkassen und die Kooperation mit der WestLB. Die Düsseldorfer Bank will sich an dem Leipziger Schwesterinstitut beteiligen.

Die Verwaltungsaufwendungen waren 5,4 Prozent auf 136,5 Mio. Euro gestiegen. Vor Risikovorsorge und Steuern konnte 2005 ein Konzernergebnis in Höhe von 137,9 (Vorjahr: 160,6) Mio. Euro erzielt werden. Für Risikovorsorge und Bewertungen wurden im Konzern 116,8 (Vorjahr: 99,4) Mio. Euro aufgewendet. In der Risikovorsorge enthalten sind freiwillige Zuführungen von zehn Mio. Euro in die Vorsorge für allgemeine Bankrisiken (§ 340 HGB). Bedeutendster Ertragsträger war in der Gruppe erneut der Zinsüberschuß, der sich im Konzern gegenüber dem Vorjahr um 0,6 auf 129,2 Mio. Euro erhöhte. Das Provisionsergebnis blieb mit 34,5 (Vorjahr: 34,9) Mio. Euro nahezu unverändert. dpa/n.s.