Karl Nolle, MdL

Agenturen, ddp-lsc, 16:21Uhr, 12.05.2006

Verfolgte des Naziregimes fordern Aberkennung Mandat Leichsenrings

 
Dresden (ddp-lsc). Nach den volksverhetzenden Äußerungen des
NPD-Abgeordneten Uwe Leichsenring im sächsischen Landtag fordert der Verband der Verfolgten des Naziregimes (VVN) die Aberkennung seines Landtagsmandats. In einer Debatte um die Ausschreitungen am 1. Mai in Leipzig hatte Leichsenring am Donnerstag vorgeschlagen, Linksextreme mit Sonderzügen nach Karlsruhe zur Bundesanwaltschaft zu transportieren. Auf den Zwischenruf des Linksfraktions-Chefs Peter Porsch, «es gab schon mal Sonderzüge, mit Zügen kennt ihr euch ja aus», antwortete Leichsenring: «Ja, ja, manchmal wünscht man sie sich wieder, wenn ich manche so sehe.»

«Diese Transporte kennen wir», sagte ein Sprecher des VVN. «Viele unserer Kameraden haben sie auf dem Weg in die Nazi-Konzentrationslager und Zuchthäuser zwischen knüppelnden SA- und SS-Schergen selbst erlebt», erläuterte er. Sie fragten sich, wie es möglich sein könne, dass «heute schon wieder diese Hass-Tiraden in Goebbels-Manier in einem Landtag ungestraft» geäußert werden könnten. «Diese Leute gehören nicht ins Parlament, sondern auf die Anklagebank», verlangte der Sprecher. Neben der Aberkennung des Mandats forderte der VVN ein Verbot der NPD und ein noch entschiedeneres Vorgehen gegen den Rechtsradikalismus.

ddp/jks/iha
121621 Mai 06