Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 09.09.2006

Milbradt: Das Sein ist wichtiger als der Schein

 
Dresden. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) hat in ungewohnt lockerer Form öffentlich auf die Kritik aus den eigenen Reihen reagiert, er habe eine schwache persönliche Ausstrahlung. Bei der Eröffnung des Festspielhauses Dresden-Hellerau am Donnerstagabend sagte der Regierungschef, dass Politiker ja oft genug als Schauspieler auftreten würden. Je besser sie Schlagzeilen und Schlagworte liefern würden, desto mehr Beifall würden sie in den Medien finden. Doch Schauspielern reiche eben nicht, um eine sachbezogene Arbeit zu leisten, die den Menschen nütze und das Land voranbringe. „Ich bin aber ein Mann, dem das Sein wichtiger ist als der Schein“, sagte Milbradt.

Der CDU-Fraktionschef im Landtag, Fritz Hähle, hatte im SZ-Interview bei Milbradt eine „persönliche Ausstrahlung“ vermisst. Dass Milbradt eine stärkere emotionale Seite fehle, „kann man nicht leugnen“, sagte Fritz Hähle. (SZ/bkl/ds)