Karl Nolle, MdL

Agenturen, dpa/sn, 16:13 Uhr, 09.10.2006

Ex-Sachsenbank-Vorstand Fuchs: Habe nicht um Beurlaubung gebeten

 
Dresden (dpa/sn) - Der frühere Vorstand der Sachsen LB, Rainer Fuchs, hat nach eigenen Angaben nie um Abberufung von seiner Position in Zusammenhang mit Vorgängen um die Landesbanktochter Mitteldeutsche Leasing MDL gebeten. «Ich habe von meiner angeblichen Bitte erst durch die Medien erfahren», sagte der Banker am Montag vor dem Landtagsuntersuchungsausschuss in Dresden. Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) hatte am 25. Februar 2005 vor dem Landtag bekannt gegeben, dass die Vorstände Fuchs und Michael Weiss mit ihrer Bitte die Konsequenzen aus ungeklärten Umständen in der LB gezogen haben.

Der Untersuchungsausschuss befasst sich mit zahlreichen Affären in Zusammenhang mit der Sachsen LB. Der Landesregierung wird dabei mangelnde Aufsichtspflicht vorgeworfen.

Fuchs äußerte sich in einer Erklärung zunächst nur zu wenigen Details der Vorgänge um die Landesbanktochter MDL und der Beteiligung der Leasinggesellschaft IIL. Eine vom Untersuchungsausschuss erbetene umfängliche Aussagegenehmigung für ihn hatte der Verwaltungsrat der Landesbank noch am Tag der Sitzung verweigert. Gestattet waren nur Fragen und Antworten zum Gesamtkomplex MDL und zur Abberufung von Fuchs und Weiss. Der Obmann der Linksfraktion.PDS im Ausschuss, Klaus Tischendorf, kritisierte Finanzminister Horst Metz (CDU), der als Chef des Verwaltungsrates Fuchs einen Maulkorb umgehangen habe.

Der Vorstandsvorsitzende der IIL und MDL-Mitinhaber mit 49 Prozent, Ludwig Hausbacher, habe die MDL wie ein Familienunternehmen geführt, sagte Fuchs. Statt eines für 2002 prognostizierten Gewinns von zwei Millionen Euro sei ein Verlust von zwei Millionen Euro eingefahren worden. «Die Situation wurde von Hausbacher falsch eingeschätzt», so Fuchs. Vorschlägen, das Modell MDL zu retten, das er persönlich für erfolgreich halte, habe sich Hausbacher verschlossen, sagte der Banker. «Es gab einen Vertrauensverlust», begründete er die Ablösung Hausbachers als Vorstandsvorsitzender der MDL. Hausbacher fordert unterdessen rund 140 Millionen Euro für ihn entgangenes Vermögen.

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091613 Okt 06