Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 30.11.2006

Köpping vor Aufstieg in die SPD-Spitze

 
Leipzig/Dresden. Sie gilt als Hoffnungsträgerin der Sachsen-SPD und wird gern für diverse Ämter bis hin zu Minister-Weihen gehandelt. Diesmal allerdings scheint es amtlich zu werden: Die Landrätin im Leipziger Land, Petra Köpping, soll neue SPD-Vize in Sachsen werden. "Der Landesvorsitzende Thomas Jurk hat mich gefragt, und ich kann mir diese Tätigkeit durchaus vorstellen", bestätigte Köpping den DNN. Es sei wichtig, dass jemand aus der aktiven Kommunalpolitik seine Erfahrungen in die Vorstandsspitze einbringe.

Die charismatische Landrätin könnte mit dem Schritt zu einer neuen Führungsfigur in der sächsischen SPD aufsteigen. Neben dem Parlamentarischen Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Rolf Schwanitz, wäre sie eine von nur zwei Stellvertretern Jurks, der zugleich Wirtschaftsminister ist. Ihre Vorgängerin Barbara Wittig aus der Lausitz hatte zuvor erklärt, dass sie nicht mehr für den Vize-Posten kandidiert. Bisher war Köpping allerdings nicht im Landesvorstand vertreten. Kritiker monieren zudem, dass sie die Kärrnerarbeit in der Partei bisher mit wenig Leidenschaft betrieben habe. Sie war 2001 noch als parteilose Bewerberin mit SPD-Unterstützung Landrätin in Borna geworden und erst 2002 in die SPD eingetreten. Unterstützung ist ihr dennoch sicher.

Auf einer außerordentlichen Vorstandssitzung will der Leipziger SPD-Unterbezirk kommende Woche Köpping formal für das Amt nominieren. Beim Parteitag am 9. Dezember in Oschatz wird sich die 48-jährige frühere Bürgermeisterin von Großpösna dann den Delegierten zur Wahl stellen.

Die frühere DDR-Fünfkämpferin und Mutter dreier Kinder gilt manchen Genossen als Wunderwaffe. Mehrfach war sie als Ministerin für Sachsens CDU-SPD-Regierung im Gespräch, zuletzt wurde sie erneut als Chemnitzer Regierungspräsidentin gehandelt, falls Amtsinhaber Karl Noltze aufhört. Ihre Zukunft ist ungewiss, wenn bei der Kreisreform das Leipziger Land und der Muldentalkreis fusionieren. Bei den Landratswahlen 2008 muss sie gegen den Grimmaer CDU-Landrat Gerhard Gey antreten.
Sven Heitkamp