Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 28.06.2007

CDU-General weist Czupalla zurecht

 
Delitzsch/Leipzig. Delitzschs Landrat Michael Czupalla (CDU) fordert das Ende der Koalition in Sachsen und sorgt damit für Empörung in den eigenen Reihen. Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärte Czupalla: „Wenn das nicht anders geht, wenn die SPD nicht anders will, dann muss die Koalition beendet werden. Diese unverantwortliche Politik sollte nicht weiter getragen werden. Dann können wir die Koalition gleich auflösen, dann funktioniert diese Zusammenarbeit nicht mehr, muss sie im Interesse der Wahrheit beendet werden.“

Czupalla reagierte damit auf eine Veranstaltung des SPD-Ortsverbandes Delitzsch am Montagabend. Dort hatte der designierte SPD-Generalsekretär Dirk Panter die aktuelle Debatte um die Kreisreform und den künftigen Kreissitz Torgau kritisiert. Panter bezeichnete dabei den geplanten Landkreis Nordsachsen als Zusammengehen von „Not und Elend“. Der Kreis-CDU, insbesondere Delitzschs OB Heinz Bieniek und Landrat Michael Czupalla, warf er „Überheblichkeit und Machtarroganz“ vor.

CDU-General Michael Kretschmer wies die Czupalla-Forderung nach einer Koalitionsauflösung am Abend umgehend zurück. „Das ist die Meinung eines Einzelnen“, sagte Kretschmer dieser Zeitung. Die sächsische Union wolle die Koalition bis 2009 weiterführen, so der CDU-General. „Wir haben viele Erfolge vorzuweisen, auf die andere Ost-Bundesländer mit Anerkennung blicken.“ Diesen Weg werde man nicht vorzeitig verlassen.
Frank Pfütze/André Böhmer