Karl Nolle, MdL

Agenturen, ddp-lsc, 17:58 Uhr, 31.07.2007

Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter - Quote liegt im Juli bei 14,2 Prozent

1000 Lehrstellen mehr in sächsischen Betrieben
 
Chemnitz/Dresden (ddp-lsc). Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen hat sich im Juli im Vergleich zum Vormonat um rund 2100 beziehungsweise um 0,7 Prozent leicht verringert. Nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Chemnitz waren am Monatsende 310 303 Sachsen ohne Arbeit. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen betrug die Arbeitslosenquote wie im Juni 14,2 Prozent. Im Juli vergangenen Jahres lag sie bei 16 Prozent.

Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) führte die gegen den Bundestrend gesunkene Arbeitslosigkeit im Freistaat auf das starke Wirtschaftswachstum zurück. Die Entwicklung belege, «dass der Aufschwung in Sachsen auf breiteren Füßen steht als in anderen Regionen». Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) sprach von einer «erfreulichen Entwicklung». Er sei sicher, dass die zielgerichtete sächsische Wirtschaftsförderung dazu beigetragen habe.

Dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit lediglich gering ausfiel, erklärte Agenturchef Karl Peter Fuß mit der saisonal bedingten deutlichen Zunahme der Zahl junger Arbeitsloser. Nach Beendigung von Schule, Lehre oder Studium hätten sich rund 8900 junge Menschen arbeitslos gemeldet. Aufgrund der guten Konjunktur bestünden jedoch günstige Aussichten, dass gut ausgebildete Jugendliche ab Herbst eine Beschäftigung fänden, sagte Fuß.

Nach seinen Angaben stehen derzeit fast 1000 betriebliche Lehrstellen mehr zur Verfügung als vor einem Jahr. Die Unternehmen hätten 15 451 Ausbildungsplätze gemeldet. Darüber hinaus gebe es rund 5700 außerbetriebliche Plätze. Von den insgesamt gemeldeten Stellen seien noch 6600 unbesetzt, darunter besonders viele in den Büroberufen sowie für künftige Köche. Die Landesstatistik weise noch fast 16 400 unversorgte Jugendliche aus. Regierungschef Milbradt erwartet für die kommenden Jahre, dass die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt «für deutlich bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz in der Heimat sorgen» werde.

Der Statistik zufolge gab es im Mai dieses Jahres allein im verarbeitenden Gewerbe 11 000 beziehungsweise 4,1 Prozent mehr sozialversicherungspflichtige Jobs als ein Jahr zuvor. Insgesamt stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung um 2,9 Prozent an.

Dabei habe sich im Sommer der Rückgang der Arbeitslosigkeit in den Bauberufen etwas abgeschwächt, hieß es. Bei Dienstleistungs- und Warenkaufleuten, in Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufen sei sogar mehr Arbeitslose zu verzeichnen gewesen. Im Juli seien den Agenturen und Arbeitsgemeinschaften reichlich 10 000 freie Stellen gemeldet worden. Fast 3000 Angebote seien von Zeitarbeitsfirmen gekommen.

Im Vergleich der Regierungsbezirke liegt Chemnitz im Juli mit einem Rückgang von 1,7 Prozent bei der Zahl der Arbeitslosen vorn. Leipzig verzeichnete einen Anstieg um ein Prozent. Auch im Vorjahresvergleich schneidet Chemnitz mit minus 14 Prozent am besten ab (Dresden minus 11,9; Leipzig minus 6,7). Mit 16,5 Prozent (Juni 16,6) ist die aktuelle Arbeitslosenquote in Bautzen wiederum am höchsten. Die niedrigste Quote hat Dresden wie im Vormonat mit 11,7 Prozent.
Von Carola Benz und Tino Moritz

(Quellen: Fuß vor Journalisten in Dresden; Agentur in Mitteilung; Jurk und Milbradt auf Anfrage)

ddp/tmo/fgr
311758 Jul 07