Karl Nolle, MdL
Handelsblatt, 13.09.2007
Staatsanwaltschaft weitet Prüfung aus: Neue Anzeige gegen Sachsen LB
Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat ihre Prüfung zu der in die Krise geratenen Landesbank Sachsen ausgeweitet.
Bei der Behörde ist eine Anzeige wegen Untreue eingegangen. Es ist nicht die erste Anzeige gegen die frühere Führungsriege der Landesbank.
HB LEIPZIG. Die neue Anzeige richte sich gegen Mitglieder des früheren Vorstandes und werfe diesen Untreue im Zusammenhang mit dem Notverkauf der Sachsen LB vor, sagte ein Behördensprecher der Deutschen Presse-Agentur dpa. Der Anzeigenerstatter sei namentlich bekannt. Der Staatsanwaltschaft liegt zudem eine anonyme Anzeige einer Einzelperson vor, die sich als ehemaliger Mitarbeiter bezeichnet.
Die Sachsen LB war nach riskanten Hypothekengeschäften in eine schwere Krise geraten. Sie wurde Ende August von der Landesbank Baden-Württemberg in einer Blitzaktion übernommen. In Folge des Debakels wurde die gesamte Spitze der Sachsen LB ausgetauscht, Sachsens Finanzminister Horst Metz kündigte seinen Rücktritt an. Zudem ist Ministerpräsident Georg Milbradt (beide CDU) unter Druck geraten. Die Staatsanwaltschaft hatte sich auf Grundlage von Medienveröffentlichungen eingeschaltet. Zudem wird ihren Angaben zufolge ein Gutachten der Bankenaufsicht BaFin ausgewertet.