Karl Nolle, MdL
DNN/LVZ, 13.12.2007
SachsenLB-Fonds verlieren Milliarden
Leipzig. Die Aktivität der Sächsischen Landesbank (SachsenLB) auf dem amerikanischen Immobilienmarkt waren offenbar größer als angenommen. Wie aus einem dieser Zeitung vorliegenden Papier des sächsischen Finanzministeriums hervorgeht, haben die drei SachsenLB-Fonds Ormond Quay, Georges Quay und Sachsen Funding zusammen mindestens 10,8 Milliarden Euro nur in den USA investiert. Für mehr als 80 Prozent der Summe wurden laut Schreiben Immobilienkredite gekauft.
Zusammen sind die drei Zweckgesellschaften mindestens 25,5 Milliarden Euro schwer: Ormond Quay 17,7, Geroges Quay sechs und Sachsen Funding 1,85 Milliarden Euro. Experten sprechen sogar davon, dass in den 13 außerbilanziellen geführten Zweckgesellschaften der SachsenLB – in Dublin aber auch in Leipzig – 43 Milliarden Euro an Risiken stecken, die sich laut Bankenkreisen sogar noch bis auf 65 Milliarden erhöhen können.
Die größte Belastung resultiert aus dem Fonds Ormond Quay (17,7 Milliarden). Auf die SachsenLB, die für die drei Zweckgesellschaften die Ausfallrisiken tragen muss, kommen nun Abschreibungen in Milliarden-Höhe zu, weil der US-Immobilienmarkt abgesackt ist und die Kredite deutlich weniger wert sind als zum Zeit des Erwerbs. Die von den Rating-Agenturen noch am besten bewerteten Papiere haben im Durchschnitt 30 Prozent an Wert verloren, für andere ging es um fast 60 Prozent abwärts. Legt man einen durchschnittlichen Abschlag von 30 Prozent für die drei Fonds Ormond Quay, Georges Quay und Sachsen Funding, zusammen 25,5 Milliarden Euro, zugrunde, drohen der Landesbank Wertberichtigungen in der Bilanz von mindestens 7,5 Milliarden Euro. Ein Notverkauf der Papiere zum jetzigen Zeitpunkt würde Bankern zufolge massive Verluste mit sich bringen. awe