Karl Nolle, MdL

Leipziger Volkszeitung LVZ, Lokalteil, 17.01.2008

Gestern am Telefon: Gaz de France ist Dauerthema am Lesertelefon

SPD-Landtagsabgeordneter Cornelius Weiss erntete gestern Zustimmung, nachdem er für den Erhalt des Unternehmens in städtischem Eigentum plädiert hatte.
 
Der Verkauf von Anteilen der Leipziger Stadtwerke an den französischen Staatskonzern Gaz de France ist Dauerthema am Lesertelefon. SPD-Landtagsabgeordneter Cornelius Weiss erntete gestern Zustimmung, nachdem er für den Erhalt des Unternehmens in städtischem Eigentum plädiert hatte.
Christine Jensen aus Leipzig gab zu bedenken, dass die Messestadt mit dem Erlös ja doch nur einen Bruchteil ihrer Schulden bezahlen könne. „Was die Treuhand nicht geschafft hat, treiben jetzt kommunale Politiker voran“, kritisierte Jensen. Sie will beim Bürgerentscheid gegen die „Enteignung der Leipziger“ stimmen.

Auch der Grünauer Sigfried Jacob will versuchen, die Teilprivatisierung zu verhindern. „Die tausenden Unterschriften für den Bürgerentscheid hätten die Abgeordneten zum Umdenken bewegen müssen“, sagte Jacob. Christa Ränker hat von ihrem Stimmrecht bereits Gebrauch gemacht. „Aber der Stimmzettel ist irreführend“, gab sie zu bedenken. Obwohl sie gegen den Verkauf sei, musste sie mit Ja stimmen. Denn der Bürgerentscheid hat zum Ziel, die Stadtwerke im Eigentum der Kommune zu belassen. „Das wird viele ältere Bürger verwirren“, so die Leipzigerin.

Die Forderungen nach Entlassungen bei der Bahn hat Doris Schramm wütend gemacht. Die Bahnfahrerin vermisst bereits heute schon Servicepersonal und Zugbegleiter bei ihren Ausflügen auf der Schiene. Sie fragte nach der Ankündigung von Bahnchef Mehdorn entrüstet: „Will die Bahn überall Automaten aufstellen und die Züge fernlenken?“
Birgit Schöppenthau