Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 21.01.2008

Alles nur heiße Luft?

Kommentar von Jens Jungmann
 
Es tut sich was im „Sachsen-Sumpf"! Offenbar List an der sogenannten Akten- und Korruptionsaffäre doch mehr dran, als uns so mancher Politiker in jüngsterZeit einreden wollte. Disher hieß es immer, alles sei nur „heiße Luft". Haltlose Verdächtigungen und Vorwürfe, die sich bei näherer Prüfung in „nichts" auflösen würden. Und deshalb auch gar nicht erst im Untersuchungsausschuss des Landtages beleuchtet werden müssten. Entsprechende Akten zumindest rückt die Regierung bis heute nicht raus.

In Leipzig, so schreibt es der „Spiegel", haben vergangene Woche erstmals einstige Prostituierte ausgesagt. Sie haben offenbar bekannte „heiße Luft" bestätigt, unterlegt und detailliert-und damit drei zuvor verdächtigte Juristen belastet. Scheint also doch mehr dran zu sein an der Affäre!

Nun stellt sich die Frage, wie viel „heiße Luft" sich noch in Fakten verwandeln wird. Jetzt, wo der ganze Nebel der „mutmaßlichen" Affäre durch Zeugenaussagen gelichtet wird.

Die Regierung jedenfalls verrennt sich immer mehr: Offentlich will sie natürlich aufklären. Intern aber die Akten weiterhin nicht rausrücken! Warum eigentlich nicht? Wenn alles so hochgespielt, erfunden und erlogen ist - wie behauptet -, hätten die angemahnten Unterlagen schon lange problemlos dem Ausschuss vorgelegt werden können.

Denn echte „heiße Luft" wird die AusschussMitglieder kaum interessieren. Aber harte Fakten, die sich offenbar vorige Woche in Leipzig ergeben haben, die werden sie mit Sicherheit wissen wollen. Wahrscheinlich schon am kommenden Donnerstag - auf einer bereits einberufenen Sondersitzung.