Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 08.03.2008

Verkauf der SachsenLB perfekt

 
Stuttgart/Leipzig (awe). Die Übernahme der SachsenLB durch die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist unter Dach und Fach. Gestern stimmte die Trägerversammlung der LBBW dem Geschäft zu. „Damit können wir die Integration der SachsenLB in die LBBW-Gruppe anpacken“, sagte der Vorstandsvorsitzende der LBBW, Siegfried Jaschinski. Der Kauf der sächsischen Landesbank sei nun auch formal abgeschlossen.

Nach Informationen dieser Zeitung hat die SachsenLB im Geschäftsjahr 2007 einen hohen dreistelligen Millionen-Verlust erwirtschaftet. Das Minus der durch Fehlspekulationen am US-Immobilienmarkt in die Krise geratenen Landesbank belaufe sich auf rund 640 Millionen Euro. Dies entspreche nahezu den 641 Millionen Euro, die die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) im Zuge der Übernahme der SachsenLB zum Ausgleich der Verluste gezahlt habe. „Mit den Ertragszuschüssen der LBBW wird am Ende eine schwarze Null bei der SachsenLB stehen bleiben“, bestätigte eine Sprecherin dieser Zeitung.

Wie die LBBW bekannt gab, wurde der SachsenLB nach einer ersten Zahlung von 250 Millionen Euro in dieser Woche rückwirkend ein weiterer Ertragszuschuss über 391 Millionen Euro gewährt, um den Inhabern von Genussscheinen und stillen Einlagen eine Kapitalherabsetzung zu ersparen. „Die SachsenLB wird das Kompetenzzentrum für unsere Aktivitäten in den angrenzenden osteuropäischen Regionen“, so Jaschinski. Als nächstes sei die Umwandlung der SachsenLB in eine unselbständige Einheit der LBBW im April vorgesehen.

Das sächsische Institut hatte sich am US-Hypothekenmarkt verspekuliert und musste vom Freistaat mit einer Bürgschaft über 2,75 Milliarden Euro und von anderen Landesbanken mit weiteren mehreren Milliarden gerettet werden.