Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 19.03.2008

Ex-Vorstand Fuchs kassiert 220.000 Euro

Die Landesbank und der geschasste Bankmanager Rainer Fuchs haben sich per Vergleich geeinigt.
 
Leipzig/Dresden. Satter Nachschlag für einen weiteren Ex-Vorstand: Rainer Fuchs erhält von der Landesbank Sachsen 220000 Euro. Darauf haben sich der Anfang 2005 geschasste Spitzenmanager und die Landesbank vor wenigen Tagen außergerichtlich in einem Vergleich geeinigt. Das bestätigte gestern ein Sprecher des Landgerichts Leipzig auf SZ-Anfrage.

Fuchs war Anfang 2005 im Zuge der Landesbank-Affäre unter anderem um ein rückdatiertes Schriftstück als Vorstand abberufen worden. Laut Landesregierung hatte er dem zuvor zugestimmt. Doch Fuchs widersprach dieser Darstellung im Untersuchungsausschuss zur Landesbank heftig. Er reichte daraufhin Klage ein, unter anderem wegen ehrverletzender Äußerungen. Zudem forderte Fuchs Schmerzensgeld, Wiederbeschäftigung bei der Landesbank sowie seine „Erfolgsprämie“ für das Geschäftsjahr 2005.

Gestern sollte vor dem Landgericht Leipzig dazu verhandelt werden. Als Zeuge war auch Ex-Vorstandschef Michael Weiss geladen. Ihm blieb nach Absetzung des Termins die Anreise von seinem neuen Domizil auf Zypern erspart. Auch Weiss hat seine Gewinnbeteiligung für 2005 eingeklagt, laut Klageschrift 111000 Euro. Zum Stand dieses Verfahrens konnte das Landgericht gestern keine Angaben machen. Einer hat dagegen schon abkassiert: Der frühere Vize-Vorstandschef Hans-Werner Klumpp erhielt vor Kurzem 55000 Euro – als „Erfolgsprämie“ für 2005.
Von Annette Binninger