Karl Nolle, MdL

Agenturen dpa, 14:24 Uhr, 16.06.2008

Prominente Unterstützung für linken Dresdner OB-Kandidat Sühl

Es müsse verhindert werden, dass Dresden mit einem CDU-OB «an die Kette der Staatskanzlei» gelegt werde, sagte der Grünen-Landtagsabgeordnete Karl-Heinz Gerstenberg.
 
Dresden (dpa/sn) - Der Linken-Kandidat Klaus Sühl kann im entscheidenden zweiten Wahlgang der Dresdner Oberbürgermeisterwahl an diesem Sonntag auf prominente Unterstützung bauen. Bis zum Montag haben 40 Dresdner - darunter Mitglieder von SPD und Grünen sowie Gewerkschaftler und Künstler - einen Aufruf «Weil sich etwas ändern muss» zur Wahl Sühls unterzeichnet. «Ich stehe für alle, die nicht die CDU-Kandidatin Helma Orosz wählen wollen», sagte Sühl am Montag. Das Amt des OB sei per se ein Kompromiss. Er werde als OB nicht das Linken-Programm eins zu eins umsetzen können.

Im ersten Wahlgang am 8. Juni hatte Sachsens Sozialministerin Orosz 47,61 Prozent der Stimmen erhalten, Sühl war auf 14,47 Prozent gekommen. Der SPD-Bewerber Peter Lames erhielt 12,45 Prozent, Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) kam auf 12,13 Prozent, Eva Jähnigen von den Grünen erreichte 9,88 Prozent. Beim zweiten Wahlgang reicht die einfache Stimmenmehrheit. Nachdem auch Hilbert nicht wieder antreten will, läuft die Wahl auf ein Duell zwischen Orosz und Sühl hinaus.

Nach Ansicht der Sühl-Unterstützer ist er derjenige, der der «fanatischen Absicht» Einhalt gebieten könnte, eine Brücke durch das UNESCO-Welterbe Dresdner Elbtal zu bauen. Es müsse verhindert werden, dass Dresden mit einem CDU-OB «an die Kette der Staatskanzlei» gelegt werde, sagte der Grünen-Landtagsabgeordnete Karl-Heinz Gerstenberg. Ähnlich äußerte sich der SPD-Landtagsabgeordnete Karl Nolle. Er sprach Orosz - vor ihrem Wechsel in die Regierung Oberbürgermeisterin von Weißwasser - zudem die Fähigkeit ab, Dresden lenken zu können. Auch Gerstenberg zufolge ist der Politikwissenschaftler Sühl von Ausbildung und Berufserfahrung her der geeignetere OB-Kandidat.

dpa st yysn z2 sb
161424 Jun 08