Karl Nolle, MdL
Sächsische Zeitung, 24.06.2008
Tillich: CDU und SPD gemeinsam gegen links
Sachsens Ministerpräsident warnt die Sozialdemokraten vor einem rot-roten Bündnis.
Dresden. Sachsens CDU-Chef und Ministerpräsident Stanislaw Tillich wertet die Ergebnisse der Kommunalwahl für seine Partei als „erfreulich“. Die CDU sei stärkste Partei im Land geblieben. Eine optimale Ausgangsposition sei zudem, dass man nun alle zehn Landräte stelle.
Kritik übte er am Koalitionspartner. Die SPD war auf lokaler Ebene Wahlbündnisse mit der Linkspartei eingegangen. „Ich betrachte es mit Sorge, wie sich die SPD entwickelt. Unser gemeinsamer Feind ist die Linke“, erklärte Tillich. Auch vom Wähler würde Rot-Rot abgelehnt. Als Beispiel nannte er den deutlichen Sieg der CDU-Kandidatin Helma Orosz bei der Oberbürgermeisterwahl in Dresden. Tillich kündigte an, dass er bis Ende Juli eine Nachfolgerin für Orosz benennen wird, die bisher Sozialministerin in seinem Kabinett war.
Empört zeigte sich Tillich zudem über Udo Hertwich (CDU) als überraschenden Landratskandidaten im Erzgebirgskreis. Der bisherige Stollberger Landrat war entgegen aller Absprachen gegen den später siegreichen CDU-Bewerber Frank Vogel angetreten. Tillich nannte dies parteischädigend. Im schlimmsten Fall muss Hertwich jetzt mit seinem Parteiausschluss rechnen.
Jubel gab es beim FDP-Chef Holger Zastrow. Die Liberalen stellen nun 29 Bürgermeister in Sachsen. Auch Linkschefin Cornelia Ernst nannte das Abschneiden ihrer Partei eine gute Ausgangsposition für die Landtagswahl 2009. (SZ/gs)