Karl Nolle, MdL
SPD Fraktion im Sächsischen Landtag, 06.02.2001
SPD: Politik, die Leute aus dem Land treibt, ist schlechte Politik
Nolle: Prämien für Heimkehrer statt für Wegzug
Dresden/Wurzen. "Aufgabe der sächsischen Landesregierung ist es, Politik zum Hierbleiben zu machen und nicht die Leute wegzuschicken", betonte Karl Nolle nach einem Forum zur Wirtschaftspolitik der SPD-Landtagsfraktion in Wurzen gestern Abend. Die Teilnehmer des Forums unterstützten die These des wirtschafspolitischen Sprechers der Fraktion. "Eine Politik, die die Leute aus dem Land treibt, ist eine schlechte Politik.", fasste der SPD-Landratskandidat für den Muldentalkreis Karl-Heinz Ligotzki die interessante Diskussion zusammen.
Karl Nolle unterstrich noch einmal seinen Vorschlag, die Staatsregierung möge doch statt Sympathie für Wegzugsprämien zu zeigen lieber Rückkehrprämien ausloben. Der Wegzug vor allem der jungen Leute sei eine Katastrophe für die Region, der ganze Wirtschaftskreisläufe ruiniere.
"Weniger Menschen, bedeuten weniger Schulen, weniger Kaufkraft, weniger Händler, weniger Handwerker, weniger Arbeitsplätze. Damit gehen auch die gut qualifizierten Facharbeiter, die wir so dringend brauchen. Kein Unternehmer wird hier investieren, wenn die besten Leute abgewandert sind. Wir müssen die Spirale nach unten sofort stoppen." Aus diesem Grund begrüßte Nolle die bisherige Haltung des Arbeitsamtes Oschatz, keine Wegzugsprämien zu zahlen.
An die Adresse der Staatsregierung gerichtet, wiederholte Karl Nolle die Forderung, 2001 zum Jahr des Stops der Abwanderung zu machen. "Wir freuen uns über jeden Arbeitslosen, der einen Job findet. Aber die Politik muss hier in Nordsachsen die Rahmenbedingungen schaffen, damit hier die Jobs geschaffen werden."