Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 18.07.2008

Staatsanwalt tötet sich in Groitzsch

 
Groitzsch (thl/rh). In der Nacht zu gestern wurde in einem Waldstück bei Groitzsch (Kreis Leipziger Land) die Leiche eines 40 Jahre alten Mannes gefunden, der sich mit einer Schusswaffe selbst getötet hat. Es soll sich nach Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Dresden um ihren Mitarbeiter Axel V. handeln. Nach Informationen dieser Zeitung hinterließ das Opfer einen Abschiedsbrief. Dem Vernehmen nach soll V. sowohl persönliche als auch berufliche Gründe für seinen Freitod angegeben haben.

V. arbeitete in Görlitz und war zuvor auch in Leipzig tätig. 2005 wechselte er als Gruppenleiter mit dem Leipziger Staatsanwalt Norbert Röger aus der Messestadt nach Görlitz.

V., der in Groitzsch lebte, hinterlässt eine Ehefrau und zwei Kinder im Alter von ein und drei Jahren. Er engagierte sich als Vorsitzender des Fördervereins und Elternsprecher eines kirchlichen Kindergartens in Groitzsch. „Ich wurde über das Pfarramt informiert und bin erschüttert. Er war ein wirklich engagierter Vereinschef und rühriger Vater“, erinnert sich Kindergarten-Leiterin Eva Frick an die Arbeit mit V.

Der Kindergarten gehört zur evangelischen Kirchgemeinde Groitzsch. Dort war Ulrike Bantle stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende. Sie kam Anfang März 2005 mit ihren drei Kindern auf mysteriöse Weise auf einem Feld bei Groitzsch ums Leben.

Polizeikräfte in Groitzsch waren am frühen Morgen zum Unglücksort gerufen worden. „Sehr zeitnah trafen auch die Kollegen der Staatsanwaltschaft Leipzig ein, die sofort die weiteren Arbeiten übernommen haben“, erklärte der Chef der Polizeidirektion Westsachsen, Jürgen Georgi. Der Sprecher der zuständigen Leipziger Staatsanwaltschaft, Ricardo Schulz, erklärte, dass „die Beamten durch einen Spaziergänger informiert wurden, der die Leiche gefunden hatte“. Der Suizid soll mehrere Stunden zuvor gegen 1 Uhr nachts geschehen sein.