Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 27.09.2008

Andreas Schramm ist auch als Berater für ein neues Versicherungskonzept tätig.

Weiterer Vertrag von Ex-Landrat mit Sparkassen
 
Dresden. Der Ex-Landrat von Mittweida Andreas Schramm hat einen weiteren Beratervertrag mit einer Sparkassen-Einrichtung. Der frühere kommunale Spitzenpolitiker berät jetzt die Sparkassen-Versicherung (SV) Sachsen. Das bestätigte die in Dresden ansässige AG gestern auf SZ-Anfrage. Demnach soll Schramm mithelfen, ein 2008 in Sachsen gestartetes Versicherungsprodukt namens „Kristall“ einzuführen. Dahinter verbirgt sich ein auf Kommunen ausgerichtetes Versicherungs- und Servicepaket.

Griff in öffentliche Kasse

Brisant ist der neue Berater-Vertrag, weil erst vor einer Woche ein anderer, mit rund 100.000 Euro dotierter Vertrag Schramms mit der Sachsen-Finanzgruppe (SFG) bekannt geworden war. In der SFG sind auch die sächsischen Sparkassen organisiert. Schramm hatte mit dem Start der Kreisreform zum 1.August sein Amt als Landrat verloren. Die Opposition rügte den zuerst bekannt gewordenen Vertrag als ungenierten Griff in öffentliche Kassen. Der SPD-Landtagsabgeordnete Karl Nolle kritisierte den „realexistierenden schwarzverfilzten Sumpf“. Daraufhin hatte Schramm den Vertrag selbst beendet.

Unklar ist bei dem neu aufgetauchten Vertrag, seit wann und für welches Honorar Schramm die Sparkassen berät. Zu „privat-rechtlichen Details“ gebe man keine Auskunft, so die SV. Schramm selbst war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Von Annette Binninger