Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 29.09.2008

Neue Vorwürfe gegen Ex-Landrat Schramm

Nolle: Weiterer Beratervertrag mit Sparkasse
 
Dresden (dpa). Gegen den CDU-Politiker Andreas Schramm sind weitere Vorwürfe laut geworden. Der frühere Mittweidaer Landrat soll nach Angaben aus der SPD einen weiteren Beratervertrag mit der Sparkasse haben. „Diesmal ist es die Sparkassenversicherung“, teilte der SPD-Landtagsabgeordnete Karl Nolle am Sonnabend in Dresden mit. Er sprach dabei von „christdemokratischer Günstlingswirtschaft“ und „politischer Korruption“. Schramm hatte bereits nach Kritik an seinem mit 100 000 Euro jährlich dotierten Beratervertrag für die Sachsen-Finanzgruppe (SFG) vor einer Woche um Aufhebung des Kontrakts gebeten.
Nolle sieht beide Verträge im Zusammenhang mit der Gebiets- und Kreisreform und als Teil einer Absprache zwischen dem Freistaat und der Sparkassen-Führung. Laut Medienberichten soll der frühere Kommunalpolitiker bei der Einführung eines auf Kommunen ausgerichteten Versicherungs- und Servicepaketes helfen.

Zur Honorierung wurde keine Auskunft gegeben. Die FDP-Fraktion forderte gestern die Offenlegung „des Beratervertrags-Geflechts“ zwischen Sparkassen und Schramm.
Schramm hatte mit Inkrafttreten der Kreisreform am 1. August sein Amt als Landrat verloren. Die Opposition hatte bereits seinen Vertrag mit der SFG als Günstlingswirtschaft kritisiert. Inzwischen wird über deren Zukunft diskutiert. Anteilseigner der SFG sind der Freistaat, die Sparkassen, die Stadt Dresden und mehrere Landkreise. Nach dem Verkauf der Sachsen LB sind derzeit acht sächsische Sparkassen unter dem Holdingdach der SFG zusammengefasst.