Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 23.01.2009

Tonstörung für Staatskanzlei

 
Dresden (epd). Die Landespressekonferenz Sachsen (LPK) hat der Staatskanzlei den Negativpreis Tonstörung 2008 verliehen. Wie die Journalistenvereinigung gestern in Dresden mitteilte, soll damit die unzulängliche Informationspolitik und Pressearbeit der Regierungszentrale des Freistaates kritisiert werden. So sei das Informationsrecht der Öffentlichkeit in mehreren Fällen verletzt worden. Auskünfte seien verweigert oder in nicht angemessener Frist erteilt worden. Außerdem sei LPK-Mitgliedern ohne vorherige Ankündigung der Zugang zur Staatskanzlei per Codekarte gesperrt worden. Eine schriftliche Begründung sei bis in die Gegenwart nicht erfolgt.

Auch die zeitliche und inhaltliche Planung der Pressearbeit gehe häufig an den Bedürfnissen der Journalisten vorbei. Dies gelte vor allem für Kabinettspressekonferenzen und Hintergrundgespräche, hieß es weiter. Die Tonstörung wird jährlich vergeben und ist an den Negativpreis Verschlossene Auster des bundesweiten Journalistenzusammenschlusses Netzwerk Recherche angelehnt. Wem die Tonstörung verliehen wird, entscheidet eine elfköpfige Jury der Landespressekonferenz.

Die sächsische Landespressekonferenz ist eine Vereinigung von rund 80 Journalisten, die über Landespolitik berichten.
www.lpk-sachsen.de