Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 25.02.2009

Bank-Affäre: Justiz ermittelt gegen Ex-Chef Weiss

Die Staatsanwaltschaft Leipzig verdächtigt den Banker, Jahresabschlüsse falsch dargestellt zu haben.
 
Leipzig. Auch auf Zypern wird es jetzt ungemütlich: Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat ihre Ermittlungen im Zuge des Zusammenbruchs der Landesbank Sachsen vor wenigen Tagen auch auf den auf der Mittelmeer-Insel lebenden Ex-Vorstandschef Michael Weiss sowie weitere Vorstände ausgedehnt.

Ein Sprecher der Leipziger Staatsanwaltschaft bestätigte die Erweiterung des seit Herbst 2007 laufenden Ermittlungsverfahrens gestern auf SZ-Anfrage. Zu den Namen der betroffenen Personen machte er jedoch keine Angaben. Nach SZ-Informationen ist aber auch Weiss betroffen und wird nun in den Akten als Beschuldigter geführt.

Bisher hatten die Staatsanwälte seit Herbst 2007 nur gegen fünf Ex-Vorstände – darunter Ex-Chef Herbert Süß – wegen des Verdachts der Untreue sowie der unrichtigen Darstellung der Jahresabschlüsse 2006 und 2007 ermittelt. Grundlage für die Verfahrenserweiterung ist ein Urteil des Landgerichts Stuttgart vom Dezember 2008. Darin wurden die Jahresabschlüsse 2004, 2005 und 2006 wegen falscher Gewinnberechnung für nichtig erklärt. Damit geraten alle seit 2004 bei der Ex-Landesbank tätigen Vorstände in den Verdacht, daran mitgewirkt zu haben. (SZ/abi)