Karl Nolle, MdL

Freie Presse, 05.03.2009

Gerangel um die besten Plätze bei sächsischer SPD

Genossen zeigen sich vor Listenparteitag betont zuversichtlich
 
Dresden. Optimismus vor dem Gerangel um die aussichtsreichsten Listenplätze: Sachsens SPD-Führung erwartet, mit mindestens 20 Abgeordneten im neuen sächsischen Landtag vertreten zu sein. Voraussetzung ist, dass die Wahlprognosen eintreffen, die die SPD derzeit hei 18 Prozent sehen.

Um auf Nummer sicher zu gehen, werden viele der schlecht platzierten 60 Listenkandidaten versuchen, bei der Landeswahlkonferenz am Samstag in Oschatz unter die ersten 13 Plätze zu kommen. So viele Abgeordnete zählt die Fraktion derzeit. Beim heiklen Austarieren regionaler Interessen, Ämterbonus, Geschlechterquote und juso-Ansprüchen glaubt Landeschef Thomas Jurk, akzeptable Vorschläge erarbeitet zu haben. Der Wirtschaftsminister führt die Landtagsliste vor Kunstministerin Eva-Maria Stange und Fraktionschef Martin Dulig an.

Auf Platz 4 rangiert Ex-Landrätin Petra Köpping vor Überraschungskandidatin Hanka Kliese (28). Die Sozialwissenschaftlerin verdankt dies vor allem ihrer Chemnitzer Herkunft. Die Großstadt ist seit dem Ausscheiden von Barbara Ludwig nicht mehr im Landtag vertreten. Erst auf Platz 14 erscheint Karl Nolle. „Das reicht glatt", zeigte sich der „Chefaufklärer" gelassen. Vertraute Namen fehlen auf der Liste. Ex-Fraktionschef Cornelius Weiß kandidiert ebenso wenig wie Gunther Hatzsch, Gisela Schwarz und Johannes Gerlach.

Für einen Wechsel in den Bundestag hat sich die Freibergerin Simone Raatz entschieden. Hinter der Nummer r Wolfgang Tiefensee (Leipzig), Marlics Volkmer (Dresden) und Rolf Schwanitz (Planen) sowie Daniela Kolbe (Leipzig) und Wolfgang Gunkel (Görlitz) rangiert sie auf Platz 6 der Bundestagsliste —noch vor Andreas Weigel (Zwickau) und Simone Violka (Penig).
VON HUBERT KEMPER