Karl Nolle, MdL
Sächsische Zeitung, 29.04.2009
Peinlicher Streit Mackenroths mit einem Ex-Mieter
Der Justizminister und seine Frau klagen unter anderem auf Rückgabe eines Klodeckels.
Dresden. Justizminister Geert Mackenroth (CDU) ist durch einen privaten Streit mit einem Ex-Mieter seines früheren Hauses im schleswig-holsteinischen Itzehoe in die Schlagzeilen geraten. Laut „Süddeutscher Zeitung“ soll der Minister auch mithilfe seines Amtes Druck auf Behörden ausgeübt haben. Zudem habe er durch Verwendung der E-Mail-Adresse des Ministeriums die Gegenseite einzuschüchtern versucht.
Bis Januar 2008 hatten die Mackenroths ihr früheres Haus in Itzehoe an ein Pärchen vermietet. Danach hätten sie in Haus und Garten Schäden von mehr als 10000 Euro festgestellt, erläuterte Mackenroth gestern den Fall aus seiner Sicht. Daraufhin habe seine Frau, Sybille Mackenroth, im Frühjahr 2008 drei Klagen eingereicht. Dabei ging es auch um Mietrückststände in Höhe von 3000 Euro. Zudem forderte sie die Rückgabe von selbstgenähten Gardinen und eines Klodeckels in Silbermetallic. Den haben die Mieter beim Auszug mitgehen lassen, vermuteten die Mackenroths. Und so zeigten sie das Paar auch wegen Unterschlagung an. Prompt fand dort eine Hausdurchsuchung statt.
Mackenroth wies den Vorwurf zurück, das Verfahren beeinflusst zu haben. „Wir wollten uns so ein Verhalten aber auch nicht gefallen lassen“, begründete er das harte Vorgehen. Dass er dabei seine dienstliche E-Mail-Adresse genutzt habe, liege an seinen oft tagelangen Dienstreisen. Eine für Ministeriumsmitarbeiter gültige Dienstvereinbarung, die privaten E-Mail-Verkehr untersage, gelte für ihn nicht – er sei Dienstherr.
(SZ/abi)