Karl Nolle, MdL

BILD Dresden, 20.06.2009

Karl Nolle (SPD) geht mit Buch auf CDU-Politiker los

 
Dresden - Es war eine politische Selbstinszenierung des SPD-„Chefaufklärers" Karl Nolle (64) gestern im Landtag. Der Politiker stellte mit breitem Lächeln sein Buch „Sonate für Blockflöten und Schalmeien" vor und verlas begeistert Passagen.

Nolle hat Grund zur Freude: In dem Werk geht es um die Biografien prominenter Ost-CDU-Politiker - Zündstoff wenige Wochen vor der Landtagswahl. Er sagt: „Nicht die Biografien sind eine Schande, sondern der Umgang damit."

Allein MP Stanislaw Tillich (50, CDU) widmet Nolle knapp 30 Seiten. Und was steht drin? Wenig Neues über seine Arbeit im Rat des Kreises Kamenz - aber nichts, was Tillich jetzt zum Rücktritt zwingt. Dafür lässt sich Nolle über Sachsens First Lady Veronika Tillich (49) aus: Sie wäre in der Blockpartei „politischer Instrukteur" gewesen.

CDU-Generalsekretär Michael Kreischmer: „Das ist kein Sachbuch, sondern reine Wahlkampfpropaganda."

Derweil berichtete gestern die Zeitung „Die Welt", dass Tillich angeblich noch im Dezember 1989 an der Enteignung eines Einfamilienhauses mitgewirkt haben soll. Die wurde auf einer Sitzung des Rates des Kreises beschlossen, an der er offensichtlich teilnahm.