BILD-Zeitung Dresden, 07.05.2001
Jetzt auch Vorwürfe gegen seine Frau
Sicherte Ingrid Biedenkopf einem Investor hohe Mieten?
DRESDEN. Die Affäre um Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (71, CDU) weitet sich aus. Jetzt soll auch seine Frau Ingrid (70) vor einen Untersuchungsausschuss zitiert werden, fordert die Opposition.
Ingrid Biedenkopf nahm offenbar massiven Einfluss auf Ministerial-Entscheidungen.
In Grimma (b. Leipzig) hatte der Freistaat Sachsen 1994 von dem Investor Peter Schlesiger einen Bürokomplex zu so horrenden Preisen gemietet, dass sogar der Staatsanwalt ermittelte (Az. 800JS 45 855/96). Zwei Teile des Komplexes sollen danach vom Land auf zehn Jahre für 27 und 25 Mark pro Quadratmeter angemietet worden sein, ein weiterer zu 20 Mark – der jedoch, ohne dass er gebraucht worden sei. Als sich das Finanzministerium einschaltete um diese immensen Kosten zu senken, wandte sich Schlesiger an Frau Biedenkopf, so „Focus“.
Diese habe dann über den damaligen Finanz-Staatssekretär Carl dafür gesorgt, dass Schlesiger weiter kassieren durfte.
