Dresdner Morgenpost, 19.06.2001
Für entfesseltes Freistaaten!
Kommentar von Peter Rzepus
DRESDEN. Sachsen hat einen Königshof. Was braucht man da einen Rechnungshof? Der sieht einem nur unnötig auf die Finger; rechnet mit spitzer Feder alles nach und kostet auch noch Geld!
Da fragt man sich doch sofort, warum König Kurt nicht schon längst die Abschaffung des ärgerlichen Konkurrenzhofes gefordert hat. Da könnte Sachsen viel Geld sparen. Wie seine Frau, aus deren königlicher Küche ein Gästemenü. (wenn denn Gäste da waren) nur 40 Mark kostete statt 120 Mark vom Catering-Service. Hat der sparsame König uns allen stolz vorgerechnet.
Außerdem sind die Expertisen der Experten sowieso nur Makulatur. Die interessieren niemanden, keinen König und kein Gefolge. Wäre ja noch schöner! Und wenn sie nun doch schon einmal in der Welt sind, werden sie per Mehrheitsbeschluss der
Cöniglich
Devoten
Untertanen eben schnell wieder hinausbefördert. Könnte ja jeder kommen!
Warum also nicht die hohen Kosten für das teure Tun gleich einsparen? Weg mit dem Rechnungshof! Der Freistaat macht sich frei von diesen Fesseln. Für königlich entfesseltes Freistaaten!
(Peter Rzepus)
