Karl Nolle, MdL

Biko: Herr Nolle - der "Schorsch" war´s...

 
DRESDEN. Paunsdorfuntersuchungsausschuss...Gestern. Auftritt von Ministerpräsident Kurt Hans Biedenkopf.

Was wir seit Beginn unserer Berichtserstattung schreiben, wird nun von Biedenkopf bestätigt:

"Georg Milbradt ist der Schuldige!" Er hatte die "politische Verantwortung" bei der Anmietung der Behördenzentren. Sagt Biedenkopf! Und da stimmen wir zu!
Dass Milbradt sogar die Mietpreise verhandelt und somit zu verantworten hat, zitiert die dpa Biedenkopf. Da sprechen die von FAKTuell veröffentlichten Dokumente allerdings eine andere Sprache. Wenn Kurt Hans Biedenkopf das tatsächlich so behauptet hat, dann lügt er, oder er hat (altersbedingte?) Gedächtnislücken.

"Nolle an die Front", werden jetzt wieder all jene rufen, die sich selbst nicht trauen, oder die Finger nicht schmutzig machen wollen. Karl Nolle steht nach wie vor alleine auf weiter Flur. Auch wenn sich andere gerne mit seinen Federn schmücken - vorausgesetzt, Nolle hat das Wild erlegt. Alleine, mit unzureichenden Mitteln und...

...bitte sehr: auf eigene Gefahr!

Denn sonst könnte schnell der Kultursenat auf die Idee kommen, einem den Verfall der "guten" Sitten vorzuwerfen. Oder andere vermuten eine böse Schmutzkampagne. Gegen so etwas muss man sich schließlich schützen. Nolle ist da der genau Richtige - zwar tut er als einziger, wofür die Sachsen Steuern zahlen: seine politische Arbeit. Doch solange er das allein tut, vermuten viele nichts als Fanatismus dahinter.

Jetzt ist er wieder gefragt. Denn Georg "Schorsch" Milbradt steht noch immer als potentieller Biedenkopf-Nachfolger an erster Stelle der Parteiliste. Zugegeben, nicht bei Biedenkopf. Der hat ihm ja vor gut einem Jahr den Ministerstuhl vor die Tür gesetzt und dabei lauthals politische Unfähigkeit bescheinigt. Gestern hat Biedenkopf noch einen draufgesetzt:
Aus der unbestreitbaren Mitverantwortung des damaligen Finanzministers Milbradt ist jetzt eine Alleinschuld geworden. Damit macht es Biedenkopf sich natürlich leicht. Allerdings dürfte er nach den vergangenen drei Monaten damit nicht mehr durchkommen. Denn dass dies alles von ihm ausging und seinen Freunden Barth und Ernst zugute kam, ist bewiesen. Milbradt war nur der Handlanger. Aber genau damit hat er seinen Anspruch, künftig in Sachsen an führender Stelle Politik zu machen, verspielt.
(Christopher Ray) ...hier geht es zum Original