DNN, 11.03.2002
Signal zur Einigkeit
CDU-Chef im Interview
Frage: Welche Aufgaben warten auf Sie als den zukünftigen Ministerpräsidenten?
Georg Milbradt: Unmittelbar nach der Kabinettsbildung muss der Entwurf des neuen Doppelhaushalts 2003/04 behandelt werden. Im Juni bekommen wir die Pisa-Ergebnisse für Sachsen. Dann wissen wir, wo wir in Deutschland und international stehen. Wir werden dann eine spannende Bildungsdiskussion um Ziele, Ergebnisse und Inhalte unseres sächsischen Schulsystems führen und nicht nur ausschließlich um Stellen und Geld.
Frage: Über Personalfragen des neuen Kabinetts hüllen Sie sich bisher in Schweigen. Wie aber sieht's mit dem Zuschnitt der Ressorts aus? Wollen Sie zum Beispiel im Europa-Bereich etwas ändern?
Georg Milbradt: Es spricht vieles dafür, es so zu lassen, wie es ist. Sicher kann man über Detail- und Abgrenzungsfragen reden.
Frage: Die Wunden sind tief, auch in der Fraktion. Werden Sie dort bei der Abstimmung die volle Stimmenzahl erreichen?
Georg Milbradt: Ich gehe davon aus. Die Entscheidung in der Partei war eindeutig. Die Fraktion wird sicherlich das Votum der Partei übernehmen.
Frage: Ist wirklich Schluss mit Aktionen von Heckenschützen?
Georg Milbradt: Ja, vom Parteitag ging ein ganz klares Signal aus: Schluss mit Personaldiskussionen, endlich Einigkeit.
Frage: Welche Rolle könnte Kurt Biedenkopf in Zukunft spielen?
Georg Milbradt: Er bleibt Landtagsabgeordneter und ist Alterspräsident im Landtag und der sehr geachtete und erfolgreiche Altministerpräsident. Er hat angekündigt, sich weiter für Sachsen einzusetzen, worüber ich mich sehr freue.
Frage: Können Sie sich einen gemeinsamen Wahlkampf mit ihm vorstellen?
Georg Milbradt: Kurt Biedenkopf will die Bundestagskandidaten im Herbst unterstützen. Er wird das sicher auch im Landtagswahlkampf 2004 tun.
Interview: Dirk Birgel, Jürgen Kochinke