Frankfurter Rundschau, 19.06.2001
SPD-Abgeordneter zeigt Biedenkopf und Eggert an
DRESDEN. Wegen des Verdachts der Untreue zu Lasten des Freistaates Sachsen hat der SPD-Landtagsabgeordnete
Karl Nolle Ministerpräsident Kurt Biedenkopf und den früheren Innenminister Heinz Eggert (beide CDU) bei der Dresdner Staatsanwaltschaft angezeigt.
Nolle wirft Biedenkopf vor, er habe dem Land Sachsen durch die ganzjährige Bewachung seines bayerischen Sommerhauses einen Schaden von vier bis sechs Millionen Mark zugefügt. Die Vereinbarung über den Polizeischutz sei 1992 getroffen worden, als Eggert der zuständige Innenminister war. Nach Ansicht Nolles war es "eklatant rechtswidrig", sächsische Polizisten an den Chiemsee abzuordnen, um Biedenkopfs Privatanwesen zu bewachen.
(bho)