FAKTuell Online Zeitung, Görlitz, "Freistaat Lausitz", 24.01.2001
Was für ein Volk... (Kommentar Christopher Ray)
Zum vorauseilenden Gehorsam mancher Schreiber in Sachsen
DRESDEN/GÖRLITZ. Es ist schon peinlich, in welch vorauseilendem Gehorsam in Sachsen so mancher Schreiber um die Gunst von Biedenkopf und Co. buhlt.
Da wird auf Recherche und Rückfrage verzichtet, bei den Kollegen abgeschrieben, meist falsch oder ungenau, und dann das verbreitet, was dem sächsischen Potentaten gefallen könnte. Oder das, was man dafür hält.
Das ist bis zur Unerträglichkeit schlimm - wahrscheinlich selbst für Biedenkopf...
Unerträglich wird es, wenn Aussagen so gekürzt und verfälscht werden, wie das dem SPD-Politiker
Karl Nolle geschehen ist.
MDL Karl Nolle, der die gerne totgeschwiegene Nazivergangenheit des Vaters und Schwiegervaters von Biedenkopf hinterfragt, wird in übelster Art und Weise demontiert.
Mit Halb-Zitaten, Verdrehungen und all den kleinen Schweinereien, die scheinbare Profis so in ihrer Trickkiste haben.
Dabei interessiert Nolle nur eines: Haben Ingrid und Kurt Biedenkopf persönlich vom finanziellen Erbe ihrer Väter profitiert?
Wenn es Vermögen aus der Nazizeit gibt, was sehr wahrscheinlich ist, wie wurde und wird damit im Hause Biedenkopf umgegangen?
Gab es Zahlungen aus dem Pegulan/Ries-Vermögen an Zwangsarbeiter?
Sind solche vorgesehen?
Nicht das Erbe der Eltern ist den Kindern vorzuwerfen -
aber der Umgang damit sagt etwas über Moral und Charakter aus.
Wenn Karl Nolle hier immer und immer wieder mit Provokationen und auch mit Polemik nachgräbt, um das Schweigen im Hause Biedenkopf zu durchbrechen, dann ist das nicht nur legitim, sondern seine verdammte Pflicht und Schuldigkeit als gewählter Volksvertreter.
Eine Aufgabe, die sich auch jeder Journalist mit Berufsehre aufs Panier schreiben muss!!!
Christopher Ray
http://www.faktuell.de/Nestbeschmutzer/presse.shtml