BILD, 30.04.2001
Ingrid Biedenkopf. So blockte sie die Mieterhöhung ab
Ihre Allüren bringen den Ministerpräsidenten immer mehr unter Druck
"Wenn Biedenkopf mal stürzt, dann über seine Frau", sagte vor Jahren ein sächsischer Minister. Denn die Allüren von Ingrid Biedenkopf (70) bringen den Ministerpräsidenten immer mehr unter Druck.
So hat Ingrid Biedenkopf laut "Spiegel" auch die Verwandtschaft von ihren Privilegien profitieren lassen. Nicht nur Kurt und Ingrid wohnten spottbillig im Gästehaus des Freistaats, lassen sich seit 1990 bedienen. In dem Anwesen lebten lange Zeit auch Ingrids Kinder aus erster Ehe mit Partnern und ihre Mutter, Fabrikantenwitwe Rita Ries (93).
Ein Regierungsvermerk vom Juni 1994 halte fest: "Die Entscheidung über die Belegung des Hauses wird bis heute durch Frau Biedenkopf getroffen." Darüber hinaus gehe aus dem Papier hervor, dass Ingrid Biedenkopf die vom Finanzministerium beabsichtigte Mieterhöhung verhindert habe. Schon in den Jahren zuvor blockte sie ab, die gezahlten Mietpreise lägen bereits "im oberen Bereich des Zulässigen".
Nach BILD-Informationen soll Frau Biedenkopf sogar verhindert haben, dass Beamte der Liegenschaftsverwaltung die Räume zur Mietberechnung vermessen durften. Mittwoch will Staatskanzleichef Georg Brüggen (44) den Bericht der Arbeitsgruppe über die Verhältnisse in der Schevenstraße vorlegen.
(Von DIETER SCHLÜTER)